So! Heute ist der 21.12 und ich wollte eigentlich mein Motorrad fertig haben.

Die Ersatzteile sind erst heute Nacht um 1.40 Uhr auf dem Flugplatz angekommen und ich habe sie gleich heute Mittag abgeholt. Eigentlich wurde mir gesagt, ich müsse noch 200% Einfuhrsteuer bezahlen, aber dann waren es nur erträgliche 25%. Zum Abholen habe ich mir einen sogenannten Fixer genommen, der auch nur 11 Euro für seine Dienste wollte. Nach den schlechten Erfahrungen in Damietta hatte ich

schon ein schlechtes Gefühl. Zu meiner Überraschung klappte aber alles super. Er war der erste Ägypter, den ich rennen gesehen habe. Er hat mich ständig gehetzt und ich musste im Stechschritt hinter her. Wir mussten insgesamt in 13 verschiedene Büros und hatten nur 2,5 Stunden Zeit,  bis das Zollamt schließt. Der Fixer war wirklich sein Geld wert!

Am Mittwoch bin ich dann wieder mit dem Bus zurück in die Oase gefahren. Im Bus traf ich dann ein Deutscher mit Fahrrad. Er ist in Hurghada gestartet und dann am Nil entlang bis Kairo gefahren. Zurück fuhr er ungefähr 1500 Km durch die Wüste. Für das erste Stück Richtung Wüste hatte er sich für den Bus entschieden. Bei dem fürchterlichen Verkehr schafft er es nicht an einem Tag aus Kairo heraus zu kommen, da es fast 100 km sind, bis man die Stadt zurückgelassen hat.

Er ist diese Tour schon öfter mit dem Fahrrad gefahren und zeltet immer abseits der Straße ohne Probleme. Das längste Stück ohne ordentliche Versorgung sind 500 km, für die er 6 Tage braucht. Da muss er ganz schön viel Wasser mitschleppen.

Trotz der fehlenden Ersatzteile fühle ich mich hier sauwohl. Den meisten Stress mit der Ersatzteilbeschaffung und dem Versand hatten eh die Antje und vor allem der Philipp zuhause. Aber der kann ja momentan eh nicht viel machen mit seinem gebrochenen Arm.

Gute Besserung!!

Hier in der Oase würde ich es noch ne Weile aushalten.  Am Tag hat es 25 Grad, genau richtig um faul in der Sonne zu liegen, Buch lesen und Bier trinken und morgens und abends in die heiße Quelle zu liegen zum Aufheizen. Mittlerweile kommen auch Touristen, alles  Ägypter. Die Ausländer trauen sich nicht her, ist ja viel zu "gefährlich". ;-)

Am Anfang war ich schon gefrustet, so ohne Fahrzeug hier rumzuhängen. Aber das legte sich ziemlich schnell. Nachdem ich mich überwunden hatte, auf die Menschen zuzugehen und ohne eigenes Fahrzeug zu reisen, erlebte ich mein Umfeld viel intensiver als mit dem Motorrad. Diese sehr angenehme Erfahrung brachte mich sogar auf die Idee „Soll ich ohne Motorrad weiterreisen?“

Am Montag geht es dann wieder zurück in den Garten Eden  ( bitte anklicken)zum Motorrad schrauben.