Da die Straßen dort auch nicht besser sind als in der Türkei, habe ich mit lange überlegt, ob ich nicht noch mal Blumen pflanzen soll. Aber ein Ägypter kam mir zuvor.

Er pflanzte nicht nur eine Blume, sondern gleich einen Baum.

 

Später erfuhr ich, dass Schrottsammler die Schachtdeckel klauen und andere rücksichtsvolle Autofahrer etwas auf die Löcher legen. Besser ein Hügel auf der Straße als ein Loch???

Zuerst einmal:

EIN WUNDERSCHÖNES 2014 WÜNSCHT EUCH MICHEL, der momentan faul am Strand auf der Sinai-Halbinsel flakt und es sich gut gehen lässt.

Nachdem ich mein Motorrad schon heimschicken wollte, habe ich den Kühler doch noch einmal geflickt und habe ein bisschen die Touristenorte am Meer besucht. Jetzt bin ich die KTM schon wieder 1500 KM gefahren und sie hält durch! Bin nun am Überlegen, ob ich doch weiterfahren soll. Es kostet schon 'ne Menge, das Motorrad zu verschiffen. Mal schauen, ich habe ja jetzt noch über eine Woche Zeit, bis das nächste Schiff nach Sudan fährt.

Jetzt geniesse ich erst einmal das bisher schönste Fleckchen Ägyptens hier auf dem Basata-Camp am Roten Meer bei sonnigen 20°.

Meine KTM darf nach Hause!

Nachdem meine KTM am Heiligen Abend endlich lief und ich endlich ein Internetcafe gefunden hatte, war die Freude trotzdem nicht besonders groß. Die KTM lief zwar, aber das Internet war so lahm, dass an keine ordentliche Unterhaltung zu denken war. Es wäre schon schön gewesen, sich an Weihnachten mit allen ordentlich unterhalten zu können, doch das sollte nicht sein. Zum Abendessen gab es dann auch nur noch eine Kartoffel aus dem Lagerfeuer. Das unbesinnlichste Weihnachtsfest, das ich je erlebt habe. Aber immerhin lief mein Motorrad wieder.

Am Morgen vor meiner Abfahrt rief Talaat, der Campingplatzbesitzer, noch bei der Fährgesellschaft in Assuan an und wollte einen Platz auf der Fähre nach Sudan reservieren. Die meinten, ich müsse spätestens am Freitag in Assuan sein, weil die Fähre nicht am Montag, sondern schon am Sonntag fahre und die Ausreiseformalitäten mindestens 2 Tage in Anspruch nehmen.

Das hieß für mich, dass ich nur zweieinhalb Tage für 1200 Km habe. Auf  dieser Strecke lagen noch die Weiße Wüste, zwei Oasen und Luxor, das ich noch gerne angeschaut hätte. Durch den Zeitdruck und den neuen Kolben kam ich nur sehr langsam voran und die vielen interessanten Plätze habe ich nur im Vorbeifahren gesehen.

In Luxor übernachtete ich mitten in der Stadt auf einem Campingplatz, umgeben von hohen Mauern und einem riesigen Stahltor. Sehr sicher, aber fast wie in einem Gefängnisinnenhof. Doch das Personal war sehr freundlich und die Küche hervorragend, so holte ich das Weihnachtsessen nach.

In der Nacht konnte ich einfach nicht richtig schlafen. Erstens beinhaltete das Essen fürchterlich viele Zwiebeln -  die Gasproduktion hätte sicher ein Kohlekraftwerk ersetzt. Zum Glück war ich alleine im Zimmer. Zweitens liess mich der Gedanke an die Aus- und Einreise keine Ruhe.

Nichtsdestotrotz machte ich noch vor dem Frühstück den fälligen Ölwechsel und fuhr nach dem Frühstück los Richtung Assuan. Nach etwa 30 Km kam sie dann! Die WEISSE TAUBE. Sie startete am Straßenrand und flog direkt in meinen rechten Kühler. Sie starb augenblicklich - und mein Kühler auch.

Nach einer sehr langen Besinnungspause stopfte ich das Loch mit Knetmetalll und beschloss, meine KTM kommt zurück nach Hause. Ich glaube, sie mag Afrika nicht. Beim letzten Marokko-Aufenthalt versteckte sie sich in einem Schlammloch und jetzt das.

Nach einem Telefonat mit Tarek fand ich Hilfe in einem Hotel direkt am Nil, dessen Besitzer bei einer Fluggesellschaft arbeitet.

Momentan sitze ich auf der Dachterrasse bei Bier und schreibe, und er organisiert den Rücktransport nach Kairo.

Ich werde weiter berichten. Und noch was: Ich werde weiter reisen! Auch ohne meine KTM.

So! Heute ist der 21.12 und ich wollte eigentlich mein Motorrad fertig haben.

Die Ersatzteile sind erst heute Nacht um 1.40 Uhr auf dem Flugplatz angekommen und ich habe sie gleich heute Mittag abgeholt. Eigentlich wurde mir gesagt, ich müsse noch 200% Einfuhrsteuer bezahlen, aber dann waren es nur erträgliche 25%. Zum Abholen habe ich mir einen sogenannten Fixer genommen, der auch nur 11 Euro für seine Dienste wollte. Nach den schlechten Erfahrungen in Damietta hatte ich

Am Sonntag morgen um 8 Uhr fuhr ich gleich bei der deutschen Botschaft vorbei und habe das Schreiben abgeholt. Damit ging ich dann zur sudanesischen Botschaft. Was für eine Überraschung, um 3 Uhr hatte ich das Visum. Ohne viel Hin und Her.

 

Voller Freude packte ich dann am Montagmorgen meine Sachen und reiste ab Richtung Wadi El Rayan.