Ein LKW war nicht so schwer zu finden. Sie starteten erst einen Tag später und ich verbrachte den ganzen Tag mit den Fahrern. Die erzählten interessante Geschichten von ihren Fahrten, die meist von Dar es Salaam in den Kongo, Malawi oder Sambia führten. Meist sind sie 10 bis 15 Tage unterwegs.

Als es dann endlich los ging, kamen wir gerade mal 20 Km, dann verlor der LKW vor uns das linke Hinterrad vom Auflieger. Er verlor nicht nur den Reifen, auch das Radlager hat sich in Wohlgefallen aufgelöst, dadurch sprengte es die gesamte Radnabe samt Bremsscheibe ab.

Nach kurzer Begutachtung wurde die Achse mit einem Stahlseil nach oben gebunden und mit einem Rad weniger weiter gefahren.

Bei der Weiterfahrt stellte ich mit Entsetzen fest, dass der Fahrer bei jedem Gefälle den Leerlauf bei seinem DAF einlegte. Was dazu führte,  dass er vor jeder Kurve nur die normale Bremse nutzte. Dadurch verloren auch  wir nach weiteren 20 Km unser linkes Hinterrad vom Auflieger . Durch die Bremserei ohne Motorbremse und von 90 auf 30 kmh herunterbremsen, mit 40 Tonnen machte das Lager nicht mit. Zudem war auch noch die Abdeckung, die dafür sorgt, dass das Fett im Lager bleibt, abmontiert, dadurch löste sich das nötige Fett noch schneller in Wohlgefallen auf.  

Das gleiche Spiel begann von vorn. Die Achse hochbinden und weiter.

Da die Grenze nicht weit war, bin ich die restlichen Kilometer noch mitgefahren, habe mich dann aber doch entschlossen in den Bus umzusteigen, wobei ich mir nicht sicher war, ob der Busfahrer mehr vom Fahren versteht. Unterwegs sah ich einige Busse mit abgebauten Rädern.

Nach dem Grenzübertritt nutzte ich einen Kleinbus, der normalerweise von Einheimischen genutzt wird. Für die 45 Km brauchten wir dann doch über 3 Stunden, denn der Bus hält alle paarhundert Meter an, um Leute ein- und aussteigen zu lassen. In dem Bus saßen bzw. befanden sich zeitweise 18 Menschen, Sitzplätze hat er 9. Und 15 Km vor Karonga ging auch noch der Sprit aus und wir warteten 45 Minuten auf Nachschub. Doch abends um 8 Uhr hatte ich, völlig verschwitzt, ein angenehmes Zimmer nach einem schwülheißen außergewöhnlichen Tag.   

Von Karonga ging es mit dem lokalen Bus, in gleicher Manier weiter, dieses mal aber ohne Sprit- mangel. Doch für 250 Km brauchte der Bus 5 Stunden.

In Mzuzu ist ein angenehmer Overlander Camp mit vielen Backpacker, wo man jede Menge Infos bekommt.

Dort erhielt ich die Nachricht vom ADAC, dass ich die Ersatzteile in Dar es Salaam auf dem Flugplatz abholen muss und nicht, wie ausgemacht, nach Mbeya geliefert werden.

Das heißt für mich, dass ich mit dem Bus 20 Stunden von Mzuzu nach Dar es Salaam fahren muss. Das wird ein harter Tag!

Am Montag die Teile vom Flugplatz abholen, und am Dienstag mit dem Bus 14 Stunden zurück nach Mbeya.

Ich bin mal gespannt, wie das alles klappt.

So! Da es nichts mehr zu erzählen gibt, oder besser gesagt, ich nicht alle meine bewegenden Erlebnisse der ganzen Welt mitteilen möchte, erzähle ich euch etwas über das Wetter. Ist sicher auch interessant.

 

Außer das es in den Simiens nachts richtig, richtig kalt war, hatte es meist erträgliche und trockene Temperaturen zwischen 25 und 30°. Den ersten Regen nach der Türkei hatte ich in Uganda, und ab da hat es fast jeden Tag geregnet. Doch der hört meistens nach kurzer Zeit wieder auf und die Temperatur bewegt sich weiterhin zwischen 25 und 30°. Wenn nach dem Regen die Sonne auf die nasse Strasse brennt, steigt die Luftfeuchtigkeit rapide an und die Kleidung klebt einem auf der Haut. Ein ziemlich unangenehmer Zustand, aber für mich noch erträglich. In Afrika musste ich lernen, mit vielen unangenehmen Dingen umzugehen, meist kann man eh nichts ändern.